Langsam entwickelt sich die Joyce zu einem Flohmarkt-Computer. Auf den regionalen Computermessen werden die PCWs richtig verschleudert. Einmal ist es mir passiert, dass ein Händler einen Packen 3-Zoll-Disketten hatte und mit diesen komischen Disketten (>Die passen in kein Laufwerk<) nichts anfangen konnte. Es gibt auch einige Freaks, die eine Joyce im Sperrmüll entdeckt haben und sie dann wieder zum Leben erweckten. Trotzdem erscheint immer wieder neue Software für die Joyce, z. B. The Composer's Pen II für die musikalischen Freaks und die Version 3 des altbekannten Flippers, der sich aber jetzt ab 1 MB Speicher aufwärts am besten einsetzen lässt. Auf der CeBIT'92 ist die Joyce kein Thema mehr. Amstrad ist zwar mit einem Stand vertreten, hat sich aber zwischenzeitlich zu einem Gemischtwarenhändler brauner Ware - garniert mit PCs und Fax(en) - gewandelt... In England gibt es Neues für die Joyce: Speedprint - eine Kombination von parallel-serieller Schnittstelle mit einem Puffer für die Druckdaten. Damit wird die Joyce erheblich schneller, weil die zu druckenden Daten zunächst in den Puffer geschaufelt werden und das Programm sofort weiter laufen kann, ohne auf den langsamen Drucker warten zu müssen. Alles in allem ein hardwaremäßiger Spooler - Ideen haben die Engländer... Dann gibt es mit GEM eine Familie neuer Festplatten. Sogar ein Doppelsystem für Sicherheitsfanatiker wird entwickelt, bei dem auf der zweiten Platte die Daten >gespiegelt< werden. Damit schließt die Joyce zu Systemen auf, die RAID (= Redundant Array of Inexpensive [oder Independent] Discs) unterstützen... Bei der CPC International scheidet der Gründer und langjährige Herausgeber Christian Widuch aus und wird - interimsmäßig - von H. Schmitz abgelöst. Dann übernimmt Michael Scharfenberger das Ruder, was für Insider Böses ahnen lässt... Von Amstrad gibt es dieses Jahr keine neue Joyce, sondern den ebenfalls mit einem Z80 bestückten Notepad NC 100. Das ist ein Schreibgerät für unterwegs und passt in den Aktenkoffer. Die darauf erfassten Daten können mittels Kabel zur Joyce übermittelt werden. Der PCW 9256 kommt es jetzt auch nach Deutschland: wie sich herausstellt, wird das inzwischen steinalte LocoScript 1.5 (sic!) mitgeliefert und zwar in der englischen Version. Außerdem ist der Speicher mit nur 256 KB doch etwas mager ausgefallen. Wer also dieses Gerät kaufen will, muss noch extra für Speicher, neues LocoScript und eine deutsche Tastatur in die Tasche greifen. Die Zeiten für Bastler sind auch schwieriger geworden, weil durch das kleinere Gehäuse die Elektronik regelrecht zusammengepfercht wurde. Auch am Dateityp für Betriebssystem-Dateien und LocoScript wurde geändert: jetzt nennen sich diese Dateien plötzlich *.EMT anstatt *.EMS (= Early Morning Start). Für die Joyce wird eine Faxerweiterung angekündigt, die auch direkt mit MicroDesign3 zusammenarbeiten soll. Im Dezember befällt die CPC-ler und PCW-ler unsägliche Trauer: die CPC International stellt urplötzlich ihr Erscheinen ein. Die gesamte DMV-Mannschaft zieht in Richtung München und kann dabei die 8-Bitter nicht mehr brauchen. Alle Lagerware an Literatur und Software sowie die CPC- und Joyce-Computer der Redaktion werden im Totalausverkauf verschleudert. Jetzt haben die JoycelerInnen nur noch den Computer-Flohmarkt (CF) als überregionales Kommunikationsmedium. Aber der CF wird meist nur dazu benutzt, um Verkaufsadressen zu schalten. Einige Zeit hält sich das Gerücht, Weeske werde in Eigenregie die CPC weiterführen. Aber daraus wird nichts. Jetzt sind die Computer-Klubs für die Joyce gefragt, wenn die Joyce-Szene nicht ganz aussterben soll. DangSoft, Auszug aus der Klubzeitung #56 der JOYCE-User-AG !
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