SpeedPrint... die Schnittstelle mit Pfiff !!!
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Für MicroDesign bedeutet dies, daß der Monitor (sprich der Bildschirm) und alle Programmfunktionen während des Druckvorganges blockiert sind. LocoScript verfügt gegenüber MicroDesign und fast allen CP/M Programmen über das sogenannte Drucken im Hintergrund, d.h. auch während eines Druckvorganges kann in der Textverarbeitung fortgefahren werden (lediglich die Diskettenfunktionen wie Diskette kopieren, formatieren und/oder prüfen sind gesperrt), jedoch laufen alle Funktionen verlangsamt ab, denn ein Teil der "JOYCE-Energie" (der Kapazität unseres Computers) wird für den Druckvorgang verbraucht. Besonders bei langen zu druckenden Texten sitzt man meist genervt vor dem JOYCE, weil entweder außer dem Drucken gar nichts geht (MicroDesgin und CP/M) oder weil alles verlangsamt, sprich mit einer gewissen Trägheit, abläuft (LocoScript: Man hat schon zehn Buchstaben getippt, während der erste auf dem Bildschirm erscheint). Hier verspricht und hält die SpeedPrint Schnittstelle Abhilfe (- ich arbeitet seit zwei Jahren mit diesem Wunder-Produkt aus dem Hause CIRTECH und möchte deren Dienste nicht mehr missen). Die SpeedPrint verfügt über einen eigenen Druckerpuffer, sprich Speicher, in dem sie die Daten zwischenspeichert (sprich puffert). Der JOYCE ist schneller wieder bereit, während sich der Drucker seine Zeit lassen kann. Was heißt das nun in Zahlen ausgedrückt ? Wie bereits erwähnt, hängt die Schnelligkeit, in der ein Text (eine Grafik etc.) zu Papier gebracht werden kann, von der Leistungsstärke des jeweiligen Druckers ab. Klar ist, daß neuere Drucker schneller arbeiten, als die Drucker älterer Generationen. Unser JOYCE eigener Matrix-Drucker (9 Nadel-Drucker) benötigt für eine DinA-4-Seite LocoScript-Text durchschnittlich 5 Minuten und 49 Sekunden (= 349 sec) ... der 24-Nadel-Drucker STAR LC24-200 benötigt nur 1 Minute und 18 Sekunden (= 78 sec) für dasselbe Dokument. Doch bei einem 90 Seiten langen Text benötigt der LC24-200 immer noch 1 Stunde und 57 Minuten (= 117 min). Das ist natürlich viermal schneller als der JOYCE-eigene Drucker, der für denselben Text sage und schreibe 8 Stunden und 43 Minuten (= 523 min) benötigt - und während dieser Zeit geht das Arbeiten am JOYCE wesentlich langsamer von statten. Wer einen Sprinter (siehe Mini-Lexikon) in seinem JOYCE eingebaut hat, wird die oben beschriebene Trägheit nicht so extrem verspüren, wie die User mit 'normalen JOYCE'; aber auch der Sprinter ändert nichts an der Leistungsfähigkeit der Drucker. Dies tut auch die SpeedPrint Schnittstelle NICHT, doch sie nimmt das Problem im wahrsten Sinne des Wortes aus dem JOYCE heraus, indem sie die Daten in ihren eigenen Speicherchips puffert. Und siehe da, der JOYCE ist bei unseren 90 Seiten Beispieltext schon wieder nach 18 Minuten frei, d.h. voll einsatzbereit, während der STAR-Drucker noch weitere 99 Minuten zu drucken hat (18+99= 117 Minuten Druckzeit - siehe Grafik rechts). Ähnliche Werte ergeben sich bei MicroDesign: Die PRINT-(Druck-)Funktion ist in bis zu dreifach kürzerer Zeit abgeschlossen - siehe Diagramm). Die SpeedPrint eröffnet neben diesem Zeitgewinn weitere ungeahnte Möglichkeiten: Wer über das Programm Flipper (siehe Mini-Lexikon) verfügt, kann, nachdem der JOYCE die Druckdaten in die SpeedPrint Schnittstelle gesandt hat und der Drucker noch seinen Dienst versieht, nach CP/M flippen (wechseln) und dort z.B. einen Bildschirmschoner aktivieren (siehe Mini-Lexikon). Es ist aber auch möglich, während der Drucker 'unseren' LocoScript-Text zu Papier bringt, LocoScript ganz zu verlassen. Mittels Warmstart, dem sogenannten RESET (gleichzeitiges Drücken der Tasten [Shift] + [EXTRA] + [EXIT] oder Drücken eines RESET-Tasters), kann, ohne den JOYCE auszuschalten, ein anderes Programm geladen werden. So ist es möglich, sich die Zeit während des Druckens durch z.B. ein Spiel (Batman o.ä.) zu verkürzen. Welcher PC ist dazu fähig, während ein anderes Programm noch voll ... Wichtig ist nur, daß der JOYCE nicht ausgeschaltet wird, denn dann wird auch die Stromzufuhr für die SpeedPrint unterbrochen und alle darin gepufferten Daten werden gelöscht. Doch damit noch nicht genug: Die SpeedPrint verfügt über eine COPY-Taste, durch deren Betätigung der in der SpeedPrint gepufferte Text bis zu 65.000 mal neu ausgedruckt werden kann, ohne das der JOYCE dafür in Anspruch genommen werden muß. D.h. auch in der Zeit, in der mehrere Exemplare (Kopien) eines Textes erstellt werden, kann der JOYCE anderwärtig genutzt werden und sei es nur zum Spielen. Ein weiterer Vorteil, der zweite Ausdruck (über die COPY-Taste der SpeedPrint) wird vor allem unter MicroDesign noch schneller. Während eine DinA-4-Seite auf dem STAR LC24-200 ohne SpeedPrint 5 Minuten und 32 Sekunden (= 332 sec) verschlingt, werden nur 2 Minuten und 42 Sekunden (= 161 sec) mit SpeedPrint benötigt - jeder weiterer Ausdruck über die SpeedPrint verkürzt sich auf 1 Minute und 23 Sekunden (= 83 sec. Siehe Diagramm 3). Einen kleinen Nachteil gibt es aber auch bei der SpeedPrint - leider verfügt diese Schnittstelle über keinen seriellen Ausgang, sodaß keine Maus (wohl gemerkt an der Schnittstelle) angeschlossen werden kann; dafür gibt es aber die KeyMouse, die zwischen Tastatur und JOYCE gesteckt wird. Die Zusammenarbeit zwischen KeyMouse und SpeedPrint ist problemlos. Die SpeedPrint kann an jedem JOYCE betrieben werden, auch am PCW 9512, trotz dessen interner Schnittstelle. Die SpeedPrint gibt es in sechs verschiedenen Größen von 128kB bis 2.048kB Druckerpuffer. Ich empfehle einen Mindest-Pfuffer von 512kB, denn die Copy-Funktion kann nur eingesetzt werden, wenn das komplette Dokument Platz in den Speicherchips der SpeedPrint findet. Jede SpeedPrint Variante kann auf 2.048kB nachgerüstet werden, doch die Kosten sprechen gegen eine solche Nachrüstung, es empfiehlt sich - besonders bei Benutzung von den MicroDesign - gleich auf eine hohe Bestückung zurückzugreifen. Der Preis für eine 512kB SpeedPrint liegt bei ca. 190,-- DM und entspricht dem Preis der herkömmlichen CPS-Schnittstelle. Die SpeedPrint-Schnittstelle wird auf den 50poligen Expansionsport (Stecker auf der Rückseite des JOYCE) gesteckt; für die SpeedPrint wird wie für alle englischen Produkte ein entsprechender Adapter (siehe Mini-Lexikon) benötigt. Die Preise für die SpeedPrint liegen bei:
Schneller geht es nicht mehr ... Mit den richtigen Erweiterungen kann der JOYCE wahre Wunder vollbringen und stellt mit seinen Leistungsmöglichkeiten manchen PC (der damaligen Zeit) in den Schatten. So ist es mir gelungen, einen 50 Seiten langen LocoScript-Text in 21 Minuten und 56 Sekunden zu Papier zu bringen !!! Das ergibt eine Druckleistung von 27 Sekunden pro DinA 4 Seite (Nachtrag: Im Zeitalter der Laserdrucker kaum noch vorstellbar). Diese Superleistung vollbringt (m)ein JOYCE PCW 8512 mit Sprinter und SpeedPrint Schnittstelle, an der ein EPSON Stylus 800+ Tintenstrahldrucker angeschlossen ist, unter der Verwendung von LocoScript 3. Mittels LocoScript 3 wurde auch dieser Beitrag erstellt. Die hier dargestellten Diagramme wurden mit dem MicroDesign Tabellenprogramm MicroCHART erstellt.
Auszug aus der Klubzeitung 37 ... September 1995 ... Werner Neumeyer-Bubel Und hier gibt es noch ein paar Deailbilder und weitere Infos zur SpeedPrint Druckerschnittstelle !
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Mini-Lexikon (1995)Auf Bitte von verschiedenen Klubmitgliedern - hallo Renate - will ich hier einige Fachbegriffe zu meinen vorangegangenen Beitrag (SpeedPrint Schnittstelle) erklären und insbesondere unseren neuen Mitgliedern das Computer-Chinesisch erläutern: Schnittstelle: Um einen Drucker an einem Computer betreiben zu können, bedarf es einer Schnittstelle, quasi einem Verbindungselement zwischen Computer und Drucker, das die beiden Geräte aufeinander abstimmt. Heute zählt eine Schnittstelle zur Standardausrüstung eines jeden PCs. Auch der JOYCE PCW 9512 verfügt bereits über eine interne Schnittstelle, doch ist diese bei dem PCW 8256 und 8512 noch nicht vorhanden. Aufmerksame Leser werden jetzt 'Halt' schreien, denn zu jedem JOYCE gehört der MARTIX-Drucker. Der JOYCE-eigene MATRIX-Drucker kommt ohne herkömmliche Schnittstelle aus, denn er ist direkt auf den JOYCE abgestimmt und kann auch an keinem anderen Computer betrieben werden. Eine Schnittstelle wird dann erforderlich, wenn ein fremder Drucker am JOYCE betrieben werden soll. Der Anschluß eines beliebigen Druckers am JOYCE ist mittels Schnittstelle realisierbar. Mittels Dienstprogramm DEVICE.com werden die zu druckenden Daten zur Schnittstelle und damit zu dem dort angeschlossenen Fremddrucker gesandt. Der Anschluß eines Fremddruckers, d.h. eines nicht-JOYCE-eigenen-Druckers, ist auch unter LocoScript möglich - allerdings erst ab Version 2 ! Adapter / PCW Convertor: Um englische Hardwareerweiterungen am europäischen JOYCE anschließen zu können, bedarf es eines Adapters. Während die Engländer ihre Erweiterungen direkt auf die blanke Platine aufstecken dürfen, ist im restlichen Europa und in den USA ein Centronics-Stecker vorgeschrieben. Auf der Rückseite unseres deutschen JOYCE finden wir zwei Centronics-Anschlüsse: 36polig für den JOYCE-eigenen Drucker, 50polig für sonstige Hardwareerweiterungen. Der Euro Interface Convertor ermöglicht nun den Anschluß der englischen Hardware an den europäischen JOYCE - Kostenpunkt £ 14,50 ca. 35,-- DM. Es wird in der Regel pro JOYCE nur ein Adapter benötigt, da die englischen Produkte aufeinander gesteckt werden können. Bildschirmschoner: Der Bildschirmschoner soll verhindern, daß sich in längeren Arbeitspausen oder zeitaufwändigen Druckvorgängen (siehe oben) sogenannte Geisterbilder in die Bildschirmröhre einbrennen. Das Einbrennen einer starren, sich nicht verändernden Bildschirmdarstellung in den Monitor kann durch bewegte Bilder oder durch das Dunkelstellen verhindert werden - der Monitor lebt länger. Ab Version 3 kann LocoScript mit diversen Bildschirmschoner nachgerüstet werden, die sich bei Inaktivität eigenständig aktivieren; unter CP/M gibt es neben diversen Hilfsprogrammen auch Anwendungen, die über einen eigenen Bildschirmschoner verfügen (z.B. JOY.com verfügt über einen automatischen Bildschirmschoner, der aber auch mit Druck auf die Taste [B] gestartet werden kann). Alternativ kann man den Helligkeitsregler am JOYCE so modifizieren, daß sich der Monitor komplett dunkel 'drehen' läßt ... aber das ist ein anderes Thema. Download-Druck-Modus: Da es unzählig viele Drucker- und Computer-Hersteller gibt, und das noch in vielen verschiedenen Ländern dieser Erde, war es nötig, sich auf eine bestimmte Anzahl von Buchstaben und Zeichen zu einigen, die jeder Computer und jedes Programm versteht und die jeder beliebige Drucker zu Papier bringen kann. Man einigte sich auf 256 Zeichen, das sogenannte ASCII-Format. D.h. ein auf den JOYCE im ASCII-Format geschriebener Text kann auch auf einem PC gelesen werden und auf jedem beliebigen Drucker ausgedruckt werden. Unser JOYCE verfügt aber nicht nur über diese 256, sondern über annähernd 500 Schriftzeichen. Damit diese durch einen externen Drucker zu Papier gebracht werden können, muß dieser Drucker über den Download-Modus verfügen; jeder einzelne Buchstabe und jedes einzelne Schriftzeichen wird Pixel für Pixel (Pünktchen für Pünktchen) an den jeweiligen Drucker übertragen und quasi als eigene Grafik zu Papier gebracht. Das Drucken im Downloadmodus dauert selbstverständlich länger, als das Drucken im ASCII-Format, denn während im Downloadmodus mehrere Signale für ein Zeichen übermittelt werden müssen, wird im ASCII-Format nur ein Signal übermittelt, z.B. der Wert 42 für ein Sternchen *. 9-Nadel: Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Drucker: Typenrad-, Nadel-, Tintenstrahl-, Laser-Drucker uvm. Der JOYCE-eigene Drucker gehört zu der Familie der Nadeldrucker, neun übereinander liegende Nadeln erzeugen die entsprechenden Buchstaben und Zeichen. Je mehr Nadeln übereinander liegen, desto feiner wird das Schriftbild. Bei den heutigen Nadel-Drucker sind 24 Nadeln Standard. Sprinter: Das sogenannte TurboModul steigert die Leistungsfähigkeit und die Arbeitsgeschwindigkeit des JOYCE - siehe Bericht in der Klubzeitung 36. Reset-Taster: Hardware-Erweiterung, mit dem der Computer zurückgesetzt werden kann, d.h. alle Programme werden aus dem Speicher gelöscht und der Computer kann neu gestartet werden, ohne daß er zuvor gänzlich ausgeschaltet werden müßte. Vorteil: Die Hardware - vor allem der Bildschirm - wird geschont. Man spricht daher auch von dem so genannten Warm-Start. Wer keinen Reset-Taster sein Eigen nennt, kann den Warmstart mit einem Druck auf die Tasten [SHIFT] + [EXTRA] + [EXIT] durchführen. Doch Vorsicht: Alle Daten im Memorylaufwerk (Laufwerk M:) werden mit dieser Tastenkombination unwiederbringlich gelöscht !!! Flipper: Programm mit dessen Hilfe der JOYCE (je nach Speichererweiterung) in bis zu acht Bereiche aufgeteilt werden kann, in denen unterschiedliche Programme laufen können. Zwischen diesen Programmen (z.B. LocoScript und Basic) kann hin und her gesprungen (geflippt) werden, ohne daß deren Bestand aus dem Speicher gelöscht würde.
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