Flash Drive... endlich ein ROM-Drive für den PCW
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Endlich hat sich etwas ereignet, was man schon als 'revolutionär' für den CP/M-Markt nennen könnte: Der PCW hat endlich ein externes ROM-Drive! Es wird auf den Expansionsport gesteckt. Mit einem mitgelieferten Programm werden die Bootdisketten auf FlashDrive kopiert; FlashDrive ist autobootfähig, wird in der Grundversion mit 1 MB (£65) oder mit 2 MB (£95) ausgeliefert. Mit etwas Galanterie kann man also ein komplettes LocoScript 3 und eine kleine CP/M-Bootdisk schon auf die 1.024er Version draufkopieren. Man kann natürlich auch hinterher noch seine wichtigsten LocoScript-Phrasen (Sätze) u.ä. auf das ROM kopieren (!) und natürlich auch wieder Backups machen. Doch Vorsicht: Löschen läßt sich keine SETTINGS-STD mehr; da hilft nur noch Neueinbrennen! Vorteil: FlashDrive bootet etwa ein Drittel schneller als die GEM; in Millisekunden ist man da, wo man sein will. Für Network ergibt sich der Vorteil, daß die Network-Umgebungen (wie MD3 und TWEAK3 etc.) nicht mehr auf M: geladen werden müssen. Das Flash-A: ist einfach schneller als der Ladevorgang. Dies erspart viel kostbares RAM. Vorsicht: Nach Auskunft von CIRTECH ist Flash Drive als Autoboot-ROM nicht kompatibel zu GEM. No problem at first sight but ... An HDs ist die GEM eben momentan die preisgünstigste. Wie einige von Euch wissen werden, gibt es Probleme zwischen MD3, KEY MOUSE und einer dann einzusetzenden VORTEX Festplatte. VORTEX, nebenbei gesagt, ist vom englischen Markt seit einigen Monaten zurückgezogen worden. Man sagt, es soll in Kürze eine überarbeitete, billigere und bessere VORTEX geben. Man muß die kommenden Monate wohl noch abwarten ... Volker Schich - Dessau - März 1995: Klubzeitung 34 |
Blick in die PCW Plus Es ist im Klub schon häufiger der Wunsch geäußert worden, regelmäßig über Neuigkeiten aus der englischen Zeitschrift PCW PLUS informiert zu werden. Da ich seit längerem Abonnent von PCW PLUS bin, habe Ich mich wild entschlossen bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen. Beginnen wir mit den Neuigkeiten von CIRTECH: FLASH Drive ist ein kleines Kästchen von der Größe einer Streichholzschachtel und wird auf den Expansionsport gesteckt. Es ist bestückt mit ROM-Chips (ROM: read only memory - nur lesbar!) in der Größe von 1.024 kB oder 2.048 kB. In einer scheinbar etwas komplizierten und langwierigen Prozedur ist es möglich, zwei Startdisketten-Systeme (also z.B. LocoScript und CP/M) auf diese Box zu legen. Beim Starten des Joyce wird durch bestimmte Tasten das eine oder andere System gestartet, und zwar - wie der Name schon vermuten läßt - mit einer bisher nicht erreichten Geschwindigkeit. So dauert der Startvorgang von Locoscript statt 100 sec lediglich 30 sec, das Laden von Network mit 6 Programmen soll in 55 sec statt in 220 sec erledigt sein. Nachteil: Es ist nicht möglich Änderungen oder Löschungen von Einzeldateien auf Flash Drive vorzunehmen; man kann nur alles löschen und muß dann wieder neu beschreiben; das Teil hat keinen Through-Connector, d.h. es können keine weiteren Geräte hinzugefügt werden (und es hat natürlich einen englischen Anschluß !); mit der Benennung der Laufwerke scheint einiges durcheinanderzugehen: unter LocoScript ist Flash Drive Laufwerk C ( und listet leider auch alle Dateien von der CP/M-Startdiskette mit auf), unter CP/M ist Flash Drive Laufwerk A, das normale Laufwerk A wird Laufwerk C, und unter Network soll es noch wieder anders sein. Flash Drive tostet £65 (ca. 170 DM) für das 1.024 kB Modell und £95 ( ca. 240 DM) für das 2.048 kB Modell. Bezug Cirtech UK Axel Karsten - Lehrte - März 1995: Klubzeitung 34 |
Flashdrive - ein Erfahrungsberichtvon Reiner Seitz Wie schon angekündigt, hat der englische Hardwarespezialist CIRTECH (GEM- und InSyder-Harddisks, JOYCE-Sprinter)
wieder zugeschlagen:
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Eine erste Schwierigkeit bestand darin, daß der Baustein den für englische Produkte spezifischen Platinenstecker hatte, und bei der gelieferten Version auch keinen durchgefürhrten Systembus. Nachdem passende Adapter besorgt waren, um auch die CPS8256 wieder anschließen zu können, konnte der FLASHDRIVE ausprobiert werden. Zunächst muß ein Programm namens 'Install' gestartet werden, das das FLASHDRIVE löscht und einige Systemdaten für die 'Autoboot'-Option darauf schreibt. Dann sollen alle gewünschten Dateien mit einem weiteren mitgelieferten Programm namens 'FCOPY' auf die FLASHDISK geschrieben werden. Für ein CP/M werden laut Beschreibung nur das (neue) englische CP/M 3 v1.15 akzeptiert, für LocoScript nur die (ultraneue) Version 3.06 (!). Das war ein harter Schlag. Allerdings war die CP/M v1.15 (die mit dem Joyce ursprünglich mitgelieferte Datei ist CP/M v 1.2 und später v1.4 !) greifbar, da z.B. NETWORK eh' damit betrieben wird, so wurde kurzerhand die gesamte NETWORK-Startdiskette auf die FLASHDRIVE 'rübergespielt. Das Ganze dauerte ca. 5 Minuten, und die Klippe mit dem Kopierschutz umschiffte FCOPY mit Bravour, und wer schon einmal z.B. mit DISCKIT eine NETWORK oder MICRODESIGN-Diskette kopieren wollte und schließlich haareraufend aufgab, weiß das zu schätzen. Aus- und Einschalten des Joyce brachte zunächst nur klägliches Piepsen, und es dauerte eine ganze Weile, bis das Problem gefunden war:
Die verwendete NETWORK Startdiskette benutzt eine gepatchte Version des englischen CP/M 1.15 mit deutscher Tastaturbelegung. Zur Kenntlichmachung dieser Version war der Name von J15CPM3.EMT auf J15GERM.EMT geändert worden - sollte etwa ...? Es sollte. Nach Umbenennen auf den ursprünglichen Namen, erneutem Initialisieren und Rüberkopieren dauerte es ungefähr 2 Sekunden (!), bis nach einem Wiedereinschalten des JOYCE die CP/M-Startmeldung kam und 11 Sekunden, bis Network gestartet war. Etwas Umgewöhnung und Anpassung bedurfte es, daß das FlashdriveLaufwerk jetzt A: war, und die obere JOYCE-Floppy jetzt C: hieß, und auch jetzt passiert es noch manchmal, daß der Tester erst genau überlegen muß, wie die 3 Zoll-Station nun heißt, vor allem, da am Testrechner noch ein Umschalter sitzt, um das 3,5 Zoll-Laufwerk wahlweise als A: (BOOT)Laufwerk zu betreiben. Die 3 Zoll-Floppy kann jetzt je nach Einstellung A: sein, oder B: oder nun unter FLASHDRIVE sogar C:.
Gerade die Beschäftigung mit MicroDesign und NETWORK machte schnell deutlich: Es kann gar nicht genug Speicher geben! Der FLASHDRIVE mit seinen 1 MByte Speicherkapazität ist allein durch diese Programme und dem, was dazugehört (Font&Shade Designer, außerdem Wordstar 4.0), mit 3/4 seiner Kapazität schon bedenklich weit ausgelastet. All die Vorstellungen, noch eine FONT-Bibliothek für MICRODESIGN einzurichten und alle Schriften immer greifbar zu haben, erweisen sich als illusorisch. Wenn der Tester wieder ein FLASHDRIVE bestellt, wird es die 2 Megabyte Version sein!
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Die Zusammenarbeit mit Programmen ist klaglos, allerdings ist nun unter ERGO das (ursprüngliche A:) 3-Zoll-Laufwerk nicht mehr zugänglich, da es jetzt C: heißt und ERGO nur A:, B: und M: als Laufwerke zuläßt! (Wer unbedingt das A:-Laufwerk für ERGO braucht sollte den Ratschlag im Kasten befolgen). MICRODESIGN und NETWORK sowie nahezu alle CP/M-Programme, die nicht speziell für den JOYCE geschrieben wurden, können die neuen Laufwerksbezeichnungen verkraften (z.B. WORDSTAR).
Noch ein Wort zur MicroDesignFamilie: Dieses und seine Verwandten von Creative Technology sind mit einem Kopierschutz ausgestattet, der sich dergestalt äußert, daß beim Neustart eines dieser Programme eine sogenannte 'Schlüsseldiskette' in einem Laufwerk liegen muß, z.B. eine Diskversion von MicroDesign. Wenn das nicht der Fall ist, wird keines dieser Programme weiter als bis zum "Illegal/faulty Disk" kommen, und dann abbrechen. Alle anderen Programme starten ohne Diskzugriff, und es ist schon beeindruckend, wie nahezu lautlos (die Floppylaufwerke laufen nur beim Booten zum Initialisieren kurz an) auch komplexere Programme wie Wordstar hochlaufen, in einem Tempo, das es unmöglich macht, die Initialisierungsmeldungen mitzuverfolgen
Da der Tester LocoScript 3 nicht benutzt, für das Autobootfeature aber mindestens die Version 3.06 benötigt wird, konnte nicht ausprobiert werden, wie das Zusammenspiel funktioniert. Es ist aber zu erwarten, daß es ähnlich reibungslos ablaufen wird, wie unter CP/M. Für Leute, die auch unter LocoScript einen Zugang zu FLASHDRIVE haben wollen, ohne von ihrer gewohnten Version umsteigen zu wollen, steht an anderer Stelle, wie das zu bewerkstelligen ist (CP/M wie LocoScript: Versionsdschungel). Dem Tester erschien es nicht sinnvoll, auf die Daten der FLASHDRIVE zugreifen zu können, da sie nur gelesen werden können, aber nicht verändert unter LocoScript. Eine sinnvolle Anwendung auf dem FLASHDRIVE könnte aber z.B. das Halten von größeren Datenbanken, die selten verändert werden, auf die aber immer Zugriff bestehen muß, sein, oder das Hauptwörterbuch für LocoSpell.
Bewertung: |
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positiv: |
negativ: |
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DATEN |
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Geschwindigkeit | von Diskette | vom FlashDrive | vom Laufwerk M: | |||
CP/M booten | 11 sec. | 2 sec. | ||||
Network hochfahren | 32 sec. | 7 sec. | ||||
MicroDesign hochfahren | 38 sec. | 12 sec. | ||||
Wordstar 4.0 starten | 20 sec. | 9 sec. | 6 sec. |
JOYCE mit 1,5 Megabytes Hauptspeicher und Sprinter, FLASHDRIVE 1 Megabyte mit englischem Busstecker, nicht durchgefunrt.
FLASHDRIVE in 1 Megabyte oder 2 Megabyte-Ausführung, mit englischem Busstecker, wahlweise durchgeführt, Support-Diskette wahlweise 3 oder 3,5 Zoll. Preis der getesteten Version: £65 (ca. 150,00 DM). Hersteller: CIRTECH (UK) Ltd.
Reiner Seitz - Nürnberg - August 1995: Klubzeitung 36
Flashdrive - der ErgänzungsberichtZu meinem ersten Bericht über den FLASHDRIVE gibt es noch ein paar Details: Mittlerweilen konnte ich auch LocoScript 3.06 auf dem FLASHDRIVE testen. Ich hatte eine ganz normale Startdiskette zur Verfügung mit 24pin-Treiber und LX-Fonts (das sind die für freiskalierbare Schriften nötigen Font-Files). Alles in allem ca. 60 Files, die beim Start in den JOYCE kopiert werden. Das Einrichten des FLASHDRIVE mit dem Dienstprogramm FCOPY geht problemlos in einem Rutsch in ein paar Minuten von statten: Die gesamte Startdiskette wird so, wie sie ist, auf den FLASHDRIVE geladen. Ein Neustart des JOYCE erfüllte die Erwartungen: Nach ein paar Schrecksekunden, als zwar die Startmeldung von LocoScript 3 auf dem Bildschirm stand, der Rechner aber "eingefroren" schien (es tat sich etliche Sekunden nichts sicht- oder höhrbares mehr - normalerweise ein ganz schlechtes Zeichen beim Booten !) liefen dann die Floppylaufwerke an und der gewohnte Diskettenmanagerbildschirm erschien.
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