Zum ComputerDer Joyce
ist ein Computersystem auf Z80-Basis, das eigentlich als Textsystem ausgelegt
wurde. Dass der Joyce wesentlich mehr kann, ist vielen Leuten weniger bekannt.
Die vielen möglichen Umbauten lassen den Joyce heute als Bastel- und
Experimentierrechner attraktiv werden. Durch Beschleuniger wie den Sprinter
lässt sich ausserdem noch wesentlich mehr RAM installieren. Vielleicht könnte
der Sprinter jedoch in Zukunft durch eine einfache Zwischenfassung für den Z80
abgelöst werden - später mehr ;-). |
Der Beweis, dass der Joyce doch mehr als ein Textsystem ist! |
Hier wird gerade gebastelt und experimentiert... |
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Basteln am JoyceWARNUNG!Alle hier beschriebenen Umbauten erfolgen auf eigene
Gefahr! Eine Haftung oder Garantie egal welcher Art kann und werde ich nicht
übernehmen. Ich bin - genau wie jeder andere Mensch auch - nicht frei von
Fehlern. Für sachliche Hinweise auf Fehler jeder Art (Quelltext,
Rechtschreibung, Inhalt usw...) bin ich sehr dankbar, Verbesserungshinweise und
konstruktive Kritik stoßen natürlich auch immer auf offene Ohren :-)). Wenn es
Probleme oder Fragen gibt - unten auf jeder Seite findet sich bei dem
Copyrighthinweis auch ein Link auf meine eMail-Adresse. Öffnen und Entfernen der Monitor/NetzteilplatineZuerst sollte man den
Rechner aufschrauben (die Schrauben sind - bis auf eine - sehr tief im Gehäuse,
man braucht einen langen Schraubendreher). Man erkennt in der Mitte die
Bildröhre, darunter die Netzteil/Bildschirmplatine, links ist hochkant die gut
abgeschirmte Hauptplatine zu erkennen. Direkt neben der Hauptplatine befinden
sich auch die Floppys (je nach Ausführung 1 oder 2). Zuerst sollte man die
Netzteil/Bildschirmansteuerungsplatine entfernen. Dazu löst man alle Kabel, die
die Platine mit den anderen Bauteilen verbinden. Der blaue Stecker führt das
Videosignal für den Monitor, der breite graue Stecker versorgt die Hauptplatine
mit Spannung. Dann gehen noch zwei Flachbandleitungen zu einer Platine, die
hinten auf die Bildröhre aufgesteckt ist. Die Leitungen, die von den
Ablenkspulen der Bildröhre und vom Netzkabel kommen, müssen ebenfalls von der
Monitorplatine abgezogen werden. Nachdem auch noch alle Masseverbindungen
entfernt sind, sollte die Platine nur noch über das Hochspannungskabel mit der
Bildröhre verbunden sein. Jetzt wird es gefährlich: Wenn man den Joyce vor
weniger als 24 Stunden noch angeschaltet hatte, sollte jetzt lieber warten, bis
es soweit ist. Die Bildröhre wirkt nämlich durch ihre äßere Graphitbeschichtung
wie ein Kondensator - und wir wollen doch keinen auf 16 Kilovolt aufgeladenen
Kondensator anfassen, oder? Also lieber warten als einen mächtigen Stromschlag
bekommen!... Der komische 'Saugnapf' an der Bildröhre führt die
Beschleunigungsspannung zur Bildröhre und wirkt als Koronaschutz damit es keine
ungewollten Entladungen gibt. Man kann den 'Saugnapf' vorsichtig mit den Fingern
umstülpen so dass man dahintergucken kann. Niemals mit einem Schraubenzieher
oder anderen Metallgegenständen. Man könnte die Bildröhre zur Implosion bringen
und das ist ebenso wenig lustig wie eine entschärfte Handgranate... Hinter dem
Koronaschutz befindet sich eine Metallklammer, die man vorsichtig
zusammendrücken kann, um den ganzen 'Stöpsel' aus der Bildröhre herauszunehmen.
Keine Gewalt! Nun sollte man die Bildschirmplatine herausnehmen können. Prüfung und Reinigung von KontaktenEs spricht übrigens nichts gegen
eine gründliche Reinigung mit einem Borstenpinsel... Zuerst sollte man, um die
Bildqualität zu erhöhen, die Pins hinten an der Bildröhre reinigen. Ein
Glasfaserstift eignet sich hierfür hervorragend. Auch hier wieder: Die Warnungen
stehen nicht umsonst an der Bildröhre dran! Dann ist das Gegenstück zu den Pins
der Röhre - die Fassung auf der kleinen Platine - dran. Hier kann man einfach
den Staub entfernen und evtl. die Kontakte etwas nachbiegen. Den
Metallbügel im 'Stöpsel' Der Bildröhre kann man, um einen festen Sitz zu
erzielen, auch etwas nachbiegen. Der Stöpsel selber sollte dann auch noch mit
Alkohol gereinigt werden, damit sich keine Koronaentladungen bilden, die ein
Flirren im Bild erzeugen können. Nun sind die Kontakte der Ablenkspulen dran.
Hier gilt auch wieder: Die Kontaktstifte auf der Platine mit einem
Glasfaserstift reinigen, den Stecker einfach von Staub befreien. Erdung des JoyceDer Joyce selber ist nicht geerdet, er besitzt nur ein
2adriges Zuleitungskabel. Das Gerät an sich ist größenteils schutzisoliert, nur
die Buchsen hinten am Gerät haben Verbindung mit Masse. "Masse" ist hier ein
irreführender Begriff, man stellt sich normalerweise eine geerdete Fläche vor.
Beim Joyce hängt die Masse (z.B. alle Metallteile im Innern, selbst der
Außenteil der Bildröhre) über einen Kondensator (C5030) auf einem Pol der
Netzspannung! (Um sich zu überzeugen kann man einfach mal einen Phasenprüfer an
das Chassis halten) Im Normalfall ist das nicht weiter gefährlich, wenn der
Kondensator jedoch einen Kurzschluss bekommt (bei älteren Ko's gar nicht so
selten) steht das ganze Metallchassis im Inneren, alle externen Floppys usw.
unter 230V Netzspannung! Der größte Fehler, den man nun machen könnte, wäre, das
Chassis einfach zu erden - in einer Steckerposition würde dann ein sogenannter
Blindstrom durch den Kondensator fließen, er würde sich erhitzen und früher oder
später den Geist aufgeben. Also: Den Kondensator C5030 (direkt neben dem
Netzeingang der Monitorplatine) auslöten. Dann ersetzt man das original Joyce-
Netzkabel durch ein dreiadriges Kabel. Der Schutzleiter wird hierbei auf das
Chassis (den Rahmen um die Monitorplatine herum) gelegt (z.B. durch eine
Schraubverbindung). Um den Joyce in Zukunft schneller zerlegen zu können, macht
man diese Verbindung am besten auch steckbar. Nun kann man entweder die alte
Masseverkabelung bestehen lassen oder man baut sich auch diese nun neu
(steckbar) auf. Dazu legt man die Masse z.B. von CP0002 ganz in der Ecke der
Monitorplatine sternförmig zu allen vorhandenen Diskettenlaufwerken, der Masse
der Hauptplatine (die großen Leiterbahnflächen am Rand), zur Masse der Platine
am Bildröhrenhals (Anschluss CD4004) und zu den auf der Rückseite der Bildröhre
gespannten Drähten. 3-Zoll-Diskettenlaufwerk durch 3,5/5,25-Zoll-Laufwerke ersetzenDer
Joyce verfügt über einen nur 26poligen Anschluss für Diskettenlaufwerke. Wenn
man eine Standard-3,5-Zoll-Floppy anschließen möchte, muss man sich einen
Adapter auf 34pol. basteln. Dazu entfernt man vom Floppyanschluss einfach den
alten 26poligen Stecker. Oder man kauft sich einen passendes Gegenstück zum
Aufcrimpen (wichtig!). An der farbig markierten Seite des Flachbandkabels
befindet sich Pin 1. Man sucht sich nun die Stelle zwischen Pin 6 und 7 und
spaltet das Kabel an dieser Stelle auf. Nun orientiert man sich folgendermaßen:
Pin 26 des Joyce kommt ganz außen auf den neuen 34poligen Pfostensteckverbinder.
Auf dieser Seite befindet sich später Pin 34 der Floppy. Den übrigbleibenden
6poligen Anschluss crimpt man 2 Pins weiter rechts auf (!!). Zwischen den beiden
aufgespaltenen Teilen der 26poligen Leitung müssen sich nun zwei freie Pins
befinden. Nichts darf verdreht aufgecrimpt sein. Wenn man fertig ist, sollte das
etwa so aussehen wie auf den folgenden (unscharfen) Bildern. Weiter geht
es mit der Stromversorgung. NIEMALS einfach den Stromstecker des Joyce auf ein
3,5-Zoll-Laufwerk aufstecken! Auch wenn er genau so aussieht, wie ein normaler
PC-Stromstecker, hier sind die 5 Volt und 12 Volt-Leitungen (die beiden äußeren
Adern) genau verdreht, die Floppy würde also Schaden nehmen. Man muss den
Stecker entweder mit Gewalt 'verkehrtherum' aufstecken (auf eigene Gefahr!!),
die beiden äußeren Leitungen vertauschen oder gleich passende Stecker eines
PC-Netzteils anlöten. Auf jeden Fall sollte man nochmals nachmessen, ob auch
wirklich auf beiden Leitungen die richtigen Spannungen anliegen. Dann
muss auf der Floppy noch ein Jumper umgesteckt werden. Ein PC verlangt nämlich
auf Pin 34 das "Disc Change"-Signal, das heisst er kann auf dieser Leitung
'erkennen', wann ein Diskettenwechsel vorgenommen wurde. Der Joyce kann mit
diesem Signal jedoch nichts anfangen. Er braucht auf dieser Leitung (die dann ja
auf Pin 26 des Joyce liegt) ein Signal, wann die Floppy bereit zum Lesen und
Schreiben ist. Jede Floppy braucht ja auch eine gewisse Zeit zum 'Hochlaufen',
bevor sie gültige Daten lesen und schreiben kann. Darum müssen die Floppys vom
"Disc Change"-Signal auf das "Ready"-Signal umgestellt werden. Dazu haben die
meisten alten Floppys aus 286ern/386ern Jumper für 'DC' bzw. 'DCH' und 'RD' bzw.
'RDY'. Nun muss man nur noch auswählen, mit welchem Buchstaben das
Laufwerk dann angesprochen werden soll. Mal angenommen, dass noch ein
3-Zoll-Laufwerk als A eingebaut ist, möchten wir das 3,5-Zoll-Laufwerk als B
ansprechen. Dazu muss man den 'Drive Select'-Jumper auf DS1 bzw. D1 setzen.
Dementsprechend muss man für A den Jumper auf DS0 bzw. D0 setzen. Dabei ist
allerdings zu beachten, dass der Joyce bis zu einer gewissen CP/M-Version keine
Double-Sided-Laufwerke als A: zulässt.
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