Vom CMZ-Verlag wird mit Flipper ein Programm angeboten, mit dem das lästige Umladen von LocoScript und CP/M ein Ende hatte. Leider arbeitete Flipper nur mit LocoScript 2.x zusammen, so dass das wieder ein Grund mehr zum Umstieg auf das neue LocoScript war. Außerdem startete der CMZ-Verlag mit einer eigenen Joyce-Zeitschrift PCW/Joyce Spezial, leider blieb es bei dieser einzigen Ausgabe - es war zwar eine Ausgabe Nr. 2 angekündigt, aber ich habe sie nie zu Gesicht bekommen. Wer vielleicht im Besitz derselben ist, sollte sie mir ausleihen... Dann gab es noch das Joyce Sonderheft Nr. 4 - das letzte dieser Reihe, seufz,... Die darin vorgestellte Pulldown-Menü-Technik war wohl das Nonplusultra, das je vom DMV-Verlag veröffentlicht wurde. Leute, die von ihrer Joyce auf einen PC umgestiegen waren, konnten aber anscheinend immer noch nicht von ihrem Liebling lassen: so wurden z. B. Tips veröffentlicht, wie eine Joyce zu einem Drucker für den PC verwendet werden kann. Vortex hat aus den früher gemachten Fehlern gelernt und kommt mit dem Festplattensystem 2000 auf den Markt. Geworben wurde damit, dass diese Platte dann beim Umstieg auf einen PC weiter verwendet werden könnte, nur das sog. Personality Module müsste ausgetauscht werden. Leider war der Umstieg nur auf die XTs möglich, obwohl schon damals die ATs immer zahlreicher wurden. So blieb das System 2000 eine Zeit lang erste Wahl für die Joyce. Die LocoScript-Familie erhält Zuwachs: LocoFile - das Datenbanksystem unter LocoScript. Eigentlich handelt es sich um eine Art elektronisches Karteisysten, ist aber in der Anwendung sehr einfach. Es wurde ja gemunkelt, dass Locomotive auch ein LocoCalc codet, also eine Art Tabellenkalkulationsprogramm. Aber dazu kam es bis heute nicht. Für die Joyce-Drucker waren jetzt auch spezielle Farbbänder zu haben, farbige und auch sog. Matrifilm-Bänder, die besonders tiefschwarz drucken konnten. Vom der Tabellenkalkulation Cracker gab es die neue Version 2, interessant vor allem für Leute, die ihre Daten mit SuperCalc2 berechnet und mit DrGraph grafisch aufbereitet haben und diese ständige Programmwechselei leid waren. Bei Cracker war eine hochwertige Grafikausgabe integriert, zusätzlich konnten mit dBASE II oder BASIC erstellte Dateien importiert werden. Das Autoren-Trio Krüger/Kersting/Graßhoff sammelt alle bis dato bekannten Details über die Joyce und veröffentlicht das Buch Joyce - mehr als ein Textsystem, eine auch heute noch lesenswerte Lektüre, vor allem für diejenigen, die erst vor kurzem zu einer Joyce gekommen sind. Wer dieses Buch also zufällig auf einem Flohmarkt findet, sollte unbedingt zugreifen. An unser Klubmitglied Bernd Graßhoff sollte unbedingt ein Orden wegen besonderer Dienste für die Joyce verliehen werden! Auf der CeBIT 89 gab es für die JoyclerInnen so gut wie keine neuen Produkte - selbst Amstrad/Deutschland schwelgte in hehren PC-Tönen. Dass die Zeiten für die Joyce schlechter werden, zeigte auch der Ausverkauf bei SchneiderData. Trotzdem sind die JoyclerInnen nicht allein gelassen, da zu LocoScript zu fast allen neuen Druckern auch die entsprechenden Treiber entwickelt werden. Selbst Musik-Fans, die ein MIDI-fähiges Instrument besitzen, konnten ein MIDI-Interface für die Joyce erwerben. Langsam spricht sich auch herum, dass ja in den amerikanischen PD-Reihen massenweise Software für CP/M und damit auch für die Joyce herumliegt und nur darauf wartet, kopiert und ausprobiert zu werden. In der anglo-amerikanischen Welt geben ja Firmen ihre Proggies gerne in die PD, wenn sich der Verkauf nicht mehr lohnt. So steckte z. B. das australische Softwarehaus Hitec seinen C-Compiler (in der CP/M-Version) in eine Mailbox und erlaubte, dass das Teil beliebig kopiert werden durfte. Auch Cromemco steckte seinen Z80-Assembler in die PD. So etwas könnte ruhig öfter auch von deutschen Firmen praktiziert werden... Wiedmann in München ließ einen Btx-Decoder für die Joyce entwickeln. Damit stand auch dieses neue Medium offen. Die zugehörige Software war komplett in deutsch gecodet. Wer als BastlerIn seine Joyce auch als Steuerzentrale verwenden wollte, war bislang auf seine eigenen Elektronik-Künste angewiesen. Da wurde dann auch ein universell zu verwendendes Schalt-Interface angeboten. Damit war dann das Steuern von Fischertechnik- und LEGO-Anlagen möglich. Da auch die Programme mit steigender Leistung immer speicherhungriger werden, werden die ersten RAM-Karten angeboten, mit der die magische Grenze von 512 kB auf 1 MB und mehr überschritten werden kann. Bei den Disketten wurden mit speziellen Programmen wie z. B. MFU (= Multi Format Utility) noch ein paar zusätzliche KBs herausgekitzelt, und das Thema Daten Joyce - PC war auch kein Problem mehr. Schließlich gab es ja mit Kermit aus der PD ein ganz taugliches Teil dafür. Wer als JoyclerIn damals in der Szene bekannt war, wurde immer öfters gefragt, wie Programme und Daten auf einen PC übertragen werden könnten. Aber es gab auch immer wieder Neueinsteiger, für die die Joyce der Erstcomputer war und es trotz der PC-übermacht auch für lange Zeit bleiben sollte. DangSoft, Auszug aus der Klubzeitung #53 der JOYCE-User-AG !
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