Gelungen trotz kleiner Pannen
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Am Samstag war das Elektromuseum unser erstes Ziel. Meine Frau war wieder nicht dabei, sie saß in Bischleben fest. An diesem Samstag fand die Thüringer Burgenfahrt statt, die im Guinessbuch der Rekorde erwähnte weltgrößte Stern-Radfahrt, für die natürlich bestimmte Straßen, wie die nach Bischleben, für den Autoverkehr gesperrt waren. Der Museumsführer erwartete uns schon vor dem Gebäude - allerdings, weil er selber nicht hineinkam. Sein Schlüssel war abgebrochen und die Telefonliste lag natürlich drinnen, im Büro, so daß er erst einmal nach Hause fahren mußte, um von dort aus einen Kollegen mit einem anderen Schlüssel herbeizurufen. Das Stadtviertel ist touristisch nicht so ergiebig, so schlug ich vor, die Zeit mit einer kleinen Einkaufsrunde zu überbrücken, zu der wir auch gleich aufbrachen, nachdem noch Dieter vom Spectrum-Club zu uns gestoßen war. Als regionale Spezialitäten stellte ich mir vor, daß jeder eine Flasche Aromatique (ein Kräuterlikör, der seit 160 Jahren in der nahen Umgebung hergestellt wird) und ein Glas Mühlhäuser Pflaumenmus nach Hause mitnimmt. Das Pflaumenmus war kein Problem, aber der "Aro" wurde leider von dieser Discounterkette nicht gelistet. Kein Problem, Werner fand stattdessen noch ein paar Hausratsgegenstände und auf dem Rückmarsch zum Museum kauften Lothar und Hanni bei einem Straßenhändler Kirschen direkt vom Erzeuger.
Im Raum, der den Datenträgern gewidmet war, hielt ich zum ersten Mal eine 8-Zoll-Diskette in der Hand und Werner stellte fest, daß keine 3-Zoll-Disketten vertreten waren; er nahm sich vor, das abzuändern und dem Museum eine solche als Spende der JUAG zukommen zu lassen.
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Auf dem Hof war die übliche Biergartenbestuhlung aufgebaut, wir nahmen Platz und gaben unsere Bestellung für Getränke und Essen auf. Claudia fragte mich, welches Bier ich empfehlen könnte und ich riet ihr zu dem, welches ich für gewöhnlich auch nehme, Köstritzer Schwarzbier, das sie dann auch positiv beurteilte. Als Essen war Rostbrätel mit Röstkartoffeln meine Wahl, es schmeckte ausgezeichnet (an der frischen Luft sowieso). Als Vorband war Hayden angekündigt und durch Internetrecherche hatte ich mitbekommen, daß das die identische Besetzung wie Backdoor, doch mit anderem Repertoire. Auf diese Art von Schizophrenie war ich gespannt, doch inzwischen hatte es eine Änderung gegeben, es trat die Saalfelder Band "And Friends" auf, die einen guten Querschnitt aus der Musik verschiedener Vorbilder wie UFO, Rolling Stones, Ten Years After, Steppenwolf, CCR, Cream, Free usw. brachten. Ein Vierteljahr später traten sie übrigens (wegen Erkrankung in der angekündigten Band) am gleichen Ort als Hauptgruppe auf, an diesem Abend holte ich mit meiner Frau wenigstens diesen Teil des JOYCEvents nach. Backdoor kommen aus dem Leipziger Raum und das ist wichtig zu erwähnen, es gibt in anderen Regionen Deutschlands weitere Bands mit diesem Namen oder auch dem gleichen Namen mit einem Plural-S - schön, wie man sich heute im Internet schlau machen kann. Übrigens hatte auch in unserer Unterkunft schon eine (ungarische) Doors-Coverband übernachtet, wie uns der Wirt stolz anhand seines Gästebuchs zeigte. Bei den Hörproben auf der Website war ich ein klein wenig enttäuscht, daß weder Stimme noch Aussehen des Sängers übermäßig Jim Morrison ähnelten, aber auf dem Konzert sah ich, daß es nicht darauf ankommt, allein die Musik ist es schon, die diese typische, fast hypnotisierende Wirkung hat, der vom Keyboard, welches gleichzeitig für die Rhythmusbegleitung zuständig ist, gebildete Klangteppich, dazu das Schlagzeug, die Gitarre und der Sänger. Der Schlagzeuger war übrigens eine Neubesetzung in der Band und ein blutjunger Kerl (welcher 19jährige begeistert sich heute für Doors-Musik?) und er machte seine Sache wirklich sehr gut, wie ein Solo bei einem der letzten Titel zeigte. Claudia und Werner zogen sich ein wenig früher zurück (die Musik konnten sie ja im nahe gelegenen Hotel immer noch hören) und mit Jörg kam ich ins Fachsimpeln über ein anderes gemeinsames Hobby, die Fotografie. Zum Abschluß wollte er mir einen Whisky spendieren, aber da der dort im Kühlschrank aufbewahrt wird, nahm er meinen Vorschlag an, einen Aromatique zu kosten, so kam ich doch noch dazu, einer Thüringer Spezialität zu höherer Bekanntheit zu verhelfen. |
So konnten wir uns den eigentlich am Vortag beschlossenen Aufstieg auf die Ägidienkirche sparen und uns nach dem Abstieg auf den Domplatz nach einer Gaststätte für das Mittagessen umsehen.
Das mit Kreide auf eine Tafel geschriebene Tagesangebot des "Bit am Dom" gefiel uns schon recht gut, aber die Tische standen (wenn auch mit Sonnenschirmen) in der Hitze und neben den Straßenbahnschienen. Die Wirtin erkannte offenbar die Situation und lud uns zum Eintreten ein, auf dem Hof wären auch noch einige Tische und dort sei es windstill und ruhig. So war es auch und wir wurden dort ausgezeichnet mit Speis und Trank versorgt. An einem Informationsständer fand ich das aktuelle Programm für das 3D-Kino in Weimar. Dorthin habe ich es bisher auch noch nicht geschafft, wenigstens war ich inzwischen mal in der Laser-Show "Queen Heaven" im Jenaer Planetarium.
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