Für mich war es eine kleine Überraschung, als
ich mit der aktuellen Ausgabe der Joyce User AG gleichzeitig eine Einladung
zu einem Besuch (mit Lebensgefährtin) ins Heinz Nixdorf Museumsforum
bekam. Also kurz den Routenplaner angeschmissen: knapp 190 Km, an diesem
Samstag auch sonst nix vor, prima - dann nix wie hin.
Und so kam es, dass Eva und ich kurz vor 10 Uhr vor diesem imposanten
Gebäude standen:
So nach und nach fanden sich 28 Personen ein, die ebenfalls der Einladung
gefolgt waren. Und zu meiner Überraschung (oder eher nicht) war auch
Dirk Berghöfer dabei.
Als erstes bekamen wir auf einem Rundgang Einblick in
die Geschichte der Schriftentwicklung. Eine Kulturgeschichte, ohne die
wir heutzutage wohl kaum vor einem Computer sitzen würden. Übrigens
- die erste Art einer Aufzeichnung beginnt schon vor weit über 12.000
Jahren in Form von Höhlenzeichnungen. Die älteste uns bekannte
Form der Schrift stammt jedoch aus Mesopotamien. Und auch Gutenberg ist
nicht der Allein-Erfinder des Buchdrucks, sondern der des Buchdrucks mit
beweglichen Buchstaben (aber das wußtet ihr sicher schon alle).
Dank einer hervorragenden Führung lernten wir so den mühsamen
Weg von den einsamen Schreibern in der Frühzeit der Menschheit über
die Mechanisierung (z.B. Schreibmaschine, Satzmaschine) bis hin zu den
(meist fleissigen) Büromenschen (Homo PeCensis) und der Textverarbeitung
in der heutigen Zeit.
Eine weitere Führung nach dem gemeinsamen Mittagessen
gab uns einen Einblick über die "Pioniere", deren Engagement
und Erfindungsreichtum die Geschichte der Informations-technik bis hin
zu unseren heutigen Computern wesentlich beeinflußten. Hier gab
es allerlei kuriose Rechenmaschinen und frühe Computer zu sehen.
Unter den 15 genannten Personen, die zu dem Kreis der aufgezählten
Pioniere gehörten, gab es auch eine Frau: Ada Lovelace (nach ihr
wurde die Programmiersprache Ada benannt), aber auch Bill Gates war hier
vertreten und natürlich auch Konrad Zuse und Heinz Nixdorf selber,
auf dessen Idee die Gründung des derzeit größten Computermuseums
der Welt zurückgeht.
Die restliche Freizeit konnte man individuell nutzen.
Interessant war dabei die Sonderausstellung "Computer Gehirn".
Hier konnte man sich interaktiv (z.B. Spiele) betätigen, sich visuellen
Täuschungen hingeben oder auf Tastendruck von unterschiedlichen Gerüchen
berieseln lassen. Hauptziel dieser Ausstellung ist jedoch, den Weg zur
"künstlichen Intelligenz" aufzuzeigen.
Ganz besonders lustig fanden wir noch das gerade stattfindende Roboter-Fußballturnier
"Robocup".
Alles in allem ein sehr informativer Tag der viel Spass
gemacht hat, wobei anzumerken bleibt, das ein Tag zuwenig ist, um alles
zu sehen, was hier geboten wird. Ein weiterer Besuch wird sicher folgen.
Danke an die JOYCE-User-AG für diesen herrlichen Tag.
Wolfgang Haller
Mai 2002
Nicht ganz komplettes Gruppenbild mit Damen ...
Bild zum Vergrößern anklicken !
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