Wolfhagen lässt alle Joycer grüßen !
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Am Freitag, 26.09.2008 ... war es wieder einmal so weit. Nicht in Ittenbach, Ortsteil von Königswinter, im schönen Siebengebirge, nein in der schönsten Stadt Nordhessens, in Wolfhagen, fanden sich wieder einmal begeisterte Joycer und interessierte SAM-/Spectrum-Freunde ein. Das gemeinsame Abendessen am Freitagabend (26.09.2008) im Restaurant/ Hotel "Zum Schiffchen" war der Start
des gemeinsamen Treffens. "Zum Schiffchen" befindet sich in der Hans-Staden-Straße. Die Bezeichnung erhielt diese Straße
im Jahre 1971 zu Ehren des berühmtesten Sohns der Stadt, Hans Staden (1526-1576). Er war Bogenschütze, Abenteurer, Seefahrer,
Salpetersieder. Über Spanien reiste er zweimal nach Südamerika und erkundete das Land Brasilien. Sein 1556 erschienenes Buch
in deutscher Sprache "Wahrhaftige Historia" gilt bis heute als Begründung der Brasilien-Forschung. Dokumente frühester
deutschsprachiger Völkerkunde sind seine Berichte über Begegnungen mit den "Wilden, Nacketen, Grimmigen Menschfresser
Leuthen". Er wurde von Indianern gefangengenommen. Diese 10-monatige Gefangenschaft überstand er mit Todesmut, mit seiner
bemerkenswerten Gelassenheit. Ein unerschütterlicher Glaube ließ ihn diese gefährliche Zeit bei den Menschenfressern im
brasilianischen Urwald überstehen. Anschließend lebte er als Pulvermacher in Wolfhagen. Hans Staden starb 1576 in Wolfhagen
an Pest. Begraben wurde er auf dem damaligen Pest-Friedhof (heute Ehrenfriedhof). Am Samstag, 27.09.2008 ... wurden morgens im Dorfgemeinschaftshaus im Ortsteil Nothfelden, auf vorbereiteten Tischen die diversen Computer aufgebaut, nicht nur serienmäßig hergestellte Joyces und PC's, sondern auch erstaunliche Eigenentwicklungen der Fans fanden ihren Platz. Emsiges Treiben, Fragen und Antworten, Vorführen und Diskutieren, Beurteilen und Hinterfragen prägten den gesamten Tag. Claudia hatte für die Damen ein Damen-Programm konzipiert, geplant und effizient durchgeführt. Es ging an den "ausgetrockneten" Edersee. Zuerst wanderten die Damen bei Nebel zu Fuß über den Staudamm, während die Sonne anfing, sich durchzuarbeiten. Linus freute sich besonders über den Wasserspielplatz. Mit der Bergbahn ging es hoch zum Waldecker Schloss. Bei herrlichem Sonnenschein wurde der Weitblick auf und über den Edersee genossen. Sogar zwei Ausflugsschiffe wurden gesichtet. Anschließend picknickten die Damen an der Bergbahn-Station auf einer sonnigen Bank. Wie Werner mehrfach betonte, wurde der Edersee nicht für Freizeitvergnügen aufgestaut, sondern zur Wasserstands-Regulierung der schiffbaren Weser, damit das ganze Jahr über Schiffe auf der Weser ihre Fracht an die Bestimmungsorte bringen können. Am späten Nachmittag fand im Freien bei herrlichem Sonnenschein hinter dem Dorfgemeinschaftshaus vor der großen, grünen Wiese die diesjährige Joyce- Mitgliederversammlung statt. Das übliche Procedere wurde abgearbeitet. Per Handy war der dreiköpfige Vorstand voll vertreten. Hauptergebnis: Das nächste Joyce-Treffen 2009 findet erfreulicherweise wieder im schönen, historischen Wolfhagen statt. Um 19.00 Uhr fanden sich 15 Gäste in der "LATERNA" ein. Der "kleine" Salat war hier so groß wie andernorts der normale Salat. Die "kleine" Pizza war hier so groß wie woanders eine normale Pizza. Alles hat gut geschmeckt, alles war preiswert, alle wurden satt, alle waren zufrieden, das Restaurant war vollbesetzt, weshalb der Geräuschpegel entsprechend hoch empfunden wurde. Um 21.30 Uhr startete am Kirchplatz/Marktplatz in Wolfhagen ("Wolfhagen ... im Märchenland der Brüder Grimm")
die Nachtwächterführung, 8 Sturmlaternen wiesen den 8 Teilnehmern den Weg. Vom Nachtwächter erfuhren wir allerlei
Interessantes. Wolfhagen liegt an der Märchenstraße von Hanau nach Bremen, weshalb auf dem Kirchplatz auch ein
Märchenbrunnen mit dem Wolf und den sieben Geißlein steht. Werner machte unverzüglich das obligate Foto mit dem
mittelalterlich gekleideten Nachtwächter. Erwähnt wird Wolfhagen erstmals 1231 durch den Landgrafen Konrad von
Thüringen. Im Mittelalter gehörte das Wolfhager Land zum Landfürsten von Thüringen und wurde deshalb nach der
Reformation auch protestantisch, während die größeren Nachbarorte, z.B. Naumburg, katholisch blieben. Da die
Bischöfe und Kurfürsten von Mainz und Paderborn sich diese Gebiete einverleiben wollten, wurden die Dörfer
kurzerhand zu Städten erklärt, mit Sandsteinmauern umgeben und mit Pech und Schwefel gegen Angreifer verteidigt.
So kommt es, daß heute in Nordhessen sehr viele Städte Dorfcharakter (ca. 6.000 bis 7.000 Einwohner) haben, verglichen
mit anderen Gegenden Deutschlands. 1866 wurde Wolfhagen preußisch. 1971 wurde durch Eingemeindungen Wolfhagen zu einer
Großgemeinde. Das NachtwächterliedFür die Bezeichnung "Wolfhagen" gibt es verschiedene Erklärungen. Eine lautet: In früheren Zeiten gab es in dieser Gegend viele unerwünschte Wölfe, die die Schafe und Ziegen der Bauern rissen. Der letzte Wolf wurde übrigens 1837 auf dem Marktplatz erschlagen. Und der zweite Wortteil -hagen hängt mit dem hohen Waldbestand der Gegend, besonders mit dem Stadtwald zusammen, dem 6 Mill. Liter Wasser jährlich zur Sprudelherstellung entnommen werden. Das Stadtwappen wird daher auch von zwei Farben dominiert: braun (Erde) und grün (Wald). In Wolfhagen treffen viele Einflussbereiche zusammen, so unter anderem verläuft hier die hessisch- niederdeutsche Sprachgrenze. Gegenüber dem Hotel/Restaurant "Zum Schiffchen" befindet sich die "Wolfhager Musikschule". Warum heißt das
hier "Wolfhager" und nicht "Wolfhagener". Eine Diskussion entbrannte im Dorfgemeinschaftshaus. Was ist nun richtiges
Deutsch? Lösung: Nach der Rechtschreibreform kommt es darauf auch nicht mehr an.
Mit herzlichen 8-Bit-Grüßen
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