Kubus van Rubik

  Ein Schätzchen aus den 80ern ...  

 

Auf der zweiten von der Nederlandse Omroep Stichting herausgegebenen "Best of Basicode"-Kassette, die 1985 erschien, ist, natürlich unter anderem, das Programm "Kubus van Rubik" des belgischen Autors Jan Broeckx enthalten. Es widmet sich, wie unschwer zu erraten ist, dem ungarischen Zauberwürfel, dem international erfolgreichen Spielzeug der 80er Jahre.

Ich befand mich bisher in dem Irrtum, das Programm sei fehlerhaft, unter anderem, weil in einigen GOSUB-Verteilern die Programmzeile 1 angegeben ist, aber das hat seine Richtigkeit: es sind nur Platzhalter für Situationen, die gar nicht eintreten können, also ein kleiner Kniff, um den Programmieraufwand zu begrenzen, damals wurde der Arbeitsspeicher eben noch in Kilobyte bemessen...

Jetzt testete ich das Programm doch einmal und war ein weiteres Mal begeistert.

Historisch betrachtet war es ein Nachteil, daß viele Programme auf Niederländisch verfaßt wurden, das schränkte die internationale Verbreitung ein. Zwar ist man hierzulande noch im Vorteil, wenn man außer Deutsch auch Englisch beherrscht, dann kann man sich aus dem Zusammenhang und aus der Sprachähnlichkeit meist herleiten, worum es geht, trotzdem bleibt es unbequem. Auch mich störte es, für "hinten" "A" eingeben zu müssen (vgl. auch plattdeutsch "achtern") und "B" für "oben", aber "O" für "unten". So kam ich auf den Gedanken, das Programm für deutschsprachige Nutzer abzuändern.

Das betrifft nicht die logische Konstruktion, ich wäre sicher nicht in der Lage, ein solch komplexes Programm fehlerfrei auf die Beine zu stellen, sondern nur die Menü-Ausgaben.

Die Reihenfolge der Seitenfarben war ein weiterer Punkt, der mich irritierte, auch das habe ich auf mein Exemplar angepaßt. Leider sind unterschiedliche Versionen im Umlauf, ich habe also meine einfach zum Standard erklärt.

Das Programm bietet verschiedene Möglichkeiten, zunächst kann man sich unter "D" mit der Darstellung und der Benutzung vertraut machen. Um Frust zu vermeiden, muß man auf jeden Fall die drei Achsen seines Würfels unverändert lassen, also, wohin die Mittelfelder der sechs Würfelseiten zeigen. Auch bei den Abkürzungen für die Farben muß man aufpassen: G heißt nicht gelb, sondern grün (für gelb steht Y vom englischen yellow), das leuchtende Rot ist mit O (für orange) bezeichnet, R steht für das dunklere Rot, das ich eher als braun bezeichnen würde (aber B würde schon wieder Verwechslungsgefahr mit blau mit sich bringen).

Unter Menüpunkt A können die Seiten eines virtuellen Zauberwürfels verdreht werden. Hat man sich dabei hoffnungslos verfranst, kann man vom Programm wieder den Ausgangszustand herstellen lassen.

Hat man einen verdrehten Würfel zuhause herumliegen, kann man die Farben der Felder eingeben und sich vom Computer die Lösung anzeigen lassen - Menüpunkt B.

Unter "C" findet man Anleitungen, verschiedene regelmäßige Muster auf seinen Würfel zu bringen. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, muß man inzwischen nicht einmal mehr seinen alten Heimcomputer anwerfen, um das Programm auszuprobieren, es gibt einen online-Bascoder (robhagemans.github.io/basicode), dort kann man das Icon des Listings einfach auf den Screen ziehen, das klappt sogar auf dem Smartphone.

 

Thomas Rademacher // April 2019

 

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